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🧠 HCIM – Ein neuer Blick auf Schizophrenie

12.11.2025

💡 „HCIM schaut auf Schizophrenie nicht nur im Kopf, sondern im ganzen System: Immunsystem, Darm, Gehirn – und ihre komplexen Wechselwirkungen.“

HCIM steht für „Hypothesis Complexus Immunitas Mentis“ – eine Arbeitshypothese zur Schizophrenie, an der ich seit 2018 forsche.
Die Grundidee:
Schizophrenie ist nicht nur eine Hirnkrankheit, sondern eine Systemerkrankung, bei der Immunsystem, Darm und Gehirn eng zusammenhängen.

Statt nur auf „Chemie im Kopf“ (Dopamin & Co.) zu schauen, fragt HCIM:

Was passiert, wenn Mikrobiom, Immunsystem und Barrieren (Darm- & Blut-Hirn-Schranke) aus dem Gleichgewicht geraten –
und genau dadurch psychotische Symptome begĂĽnstigt werden?

🔍 Was macht HCIM anders als die klassische Psychiatrie?

Die klassische Lehre fokussiert vor allem auf:

  • Neurotransmitter (z.B. Dopamin-Hypothese)
  • Antipsychotika als Hauptbehandlung

HCIM ergänzt diesen Blick um mehrere biologische Ebenen:

  • Darm-Hirn-Achse: Veränderungen im Mikrobiom beeinflussen EntzĂĽndungen und Gehirnstoffwechsel
  • Immunaktivierung & „stille“ EntzĂĽndung: Chronische Low-Grade-Inflammation als möglicher Mit-Auslöser
  • Barriere-Störungen: „Leaky Gut“ & gestörte Blut-Hirn-Schranke als mögliche Verstärker
  • Genetik & Epigenetik: Anfälligkeit + Umwelt = individuelle Risikokonstellation

Die Hypothese stützt sich auf > 200 wissenschaftliche Studien aus Immunologie, Mikrobiomforschung, Neurowissenschaften und Psychiatrie – ist aber bewusst als Hypothese formuliert, nicht als fertige Theorie.
Sie ist in die Zukunft gedacht und braucht klinische Studien, um bestätigt oder widerlegt zu werden.

🧬 Was bedeutet das für die Behandlungsidee?

HCIM will nicht die Medikamente ersetzen, sondern denkt eher in Richtung Add-on-Konzept:

  • Antipsychotika & klassische Therapie bleiben Basis
  • ergänzend kommen z.B. infrage:
    • darmfreundliche Ernährung
    • Pro- & Präbiotika (Mikrobiom-Modulation)
    • entzĂĽndungsmodulierende Strategien
    • Bewegung, Schlafhygiene, Stressreduktion
    • traumainformierte Psychotherapie

Ziel ist langfristig eine personalisierte, biologische + psychologische Behandlung:
Nicht nur Symptome dämpfen, sondern auch mögliche körperliche Mit-Ursachen adressieren.

⚠️ Wichtiger Hinweis

HCIM ist eine Forschungshypothese, kein fertiges Behandlungsprotokoll und keine Aufforderung, Medikamente abzusetzen oder allein mit Ernährung zu „therapieren“.
Alle Änderungen an der Behandlung gehören immer in die Hände von Ärzt:innen und Therapeut:innen.